Ulrich Preuss: Sekundäre Traumatisierung als Berufsrisiko
Vortrag 25.05.2024, Siegburg: 29. Rheinische Allgemeine PSYCHOtheratietagung: Die Verantwortung der Suggestion - inszenierte Zuversicht
Die Arbeit mit traumatisierten Patienten kann bei Psychotherapeut/inn/en selber zu Symptomen einer Traumatisierung führen. Jedoch ist weiterhin umstritten ob es sich um eine sekundäre Traumatisierung handelt, also umgangssprachlich um eine Ansteckung des Therapeuten handelt. Erste Studien konnten zeigen, dass es eine übertragene Traumatisierung geben kann. Es treten dabei Symptome einer PTBS bei den Behandelnden auf. Letztlich finde diese Befunde noch keine breite wissenschaftliche Anerkennung. Dass die Behandlung einer PTBS für die Behandelnden sehr belastend sein kann, steht jedoch außer Frage. Auch wird gesehen, dass die professionelle Distanz und Grenzsetzung bei einigen Therapierenden beeinträchtigt sein kann. Probleme können also in den Bereichen Abstinenz, Karenz und Empathie auftreten. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die Arbeit mit traumatisierten Patient/inn/en bei zuvor traumatisierten Therapierenden ein Trigger für die eigne Problematik sein kann. Verschiedene präventive Ansätze für Therapierende werden diskutiert vor den Problemen des Konzeptes.